Die Fährüberfahrt war sehr angenehm und wir kommen zum Sonnenuntergang in Picton an, wo wir uns für die Nacht auch einen Campingplatz in der Nähe der Stadtmitte suchen. Die Besitzer des Campingplatzes geben uns zahlreiche Hinweise für Unternehmungen, die man auf der Südinsel in Angriff nehmen kann. Am nächsten Morgen weckt uns schönster Sonnenschein und so beschließen wir uns zunächst das kleine Städtchen Picton etwas genauer anzuschauen. Auf dem Weg zur Touri-Info, kommen wir am nett angelegtem Hafen und der Strandpromenade vorbei.
Das süße Hafenstädtchen Picton sieht bei Sonneschein gleich nochmal so gut aus |
Da uns alle klassischen Touri-Aktivitäten etwas zu teuer sind (Kajak-Tour 185€, Whale-Watch 140€ und Schwimmen mit Delfinen 200€) entschließen wir uns dem Geheimtipp der Campingplatzbesitzer zu folgen und machen uns an der felsigen Küste entlang auf den Weg nach Kaikura.
Sommer, Sonne, Sonnenschein und ganz viel Meer |
Etwa 25 Kilometer vor Kaikura befindet sich an der Küste ein Areal, an dem Robben ihre Jungen kriegen. Das schöne daran, man kann sie und die stolzen Eltern beim Tollen im Meer in ihrer natürlichen Umgebung und ganz umsonst beobachten.
Das Beste kam aber noch. In den nahegelegenen Süßwasser-Bächen, die etwas bergauf gelegen und im Gegensatz zum Meer raubtierfreie Zone sind, robben die Jungtiere hinauf, um das wendige Schwimmen als Voraussetzung für eine erfolgreiche Futtersuche und Flucht zu trainieren. Als auch wir den Weg zum Wasserfall erklommen hatten, tummelten sich im Becken davor zahlreiche Baby-Robben, die sich gegenseitig kleine Äste klauten und nach heruntergefallenen Blättern jagten. Sehr niedlich !
Micha bekam in Anschluss noch die volle Robben-Breitseite: Auf der Suche nach einer geeigneten Stelle im Wald um mal aufs Klo zu gehen, guckt er nicht schlecht, als er mit offener Hose plötzlich fies von einer Robben-Mama angefaucht wird. Er erschrickt sich so sehr, dass ein kleiner Schrei aus dem Dickicht die anderen Besucher kurz verwirrt und rennt dann mit voller Blase zurück zum Auto. Seine Lektion für heute: Robben kommen nicht nur im Wasser und auf Steinen sehr gut vorwärts, sondern offensichtlich auch auf Waldboden !
Nach diesem kleinen Zwischenstop fahren wir weiter bis in die Stadt Kaikura um etwas zu schlendern und unsere Kohlenhydratspeicher aufzufüllen. Wir merken deutlich, dass wir uns nun auf der Südinsel befinden, denn nicht nur in Kaikura sondern auch bei der Fahrt tauchen immer häufiger riesige Berggipfel auf, die an den Spitzen mit Eis bedeckt sind.
Das schöne Örtchen Kaikura - umzingelt von vielen Bergen mit Schnee auf den Gipfeln schmeckt ein Salat in der herrlichen Sonne gleich doppelt so gut :) |
Gestärkt geht es dann auf zum Erholungsort Hamnes Springs, der mitten in den Bergen mit zahlreichen natürlichen Thermalquellen aufwarten kann. Das lassen wir uns nach über vier Stunden Autofahrt natürlich nicht entgehen und entspannen den Rest des Tages in einem der Wellness-Oasen mit 42 Grad warmen Pools und Schwefelbädern.
Die thermalen Quellen bieten einen idealen Ort zum Entspannen |
Nachdem wir unser Camper-Nachtlager in einem der Holiday-Parks von Hamnes Springs aufgeschlagen haben, gibt es später noch etwas fürs Auge, denn der Sternenhimmel in der Nacht ist hier in den Bergen einfach der Wahnsinn und man kann sogar die Milchstraße ganz deutlich sehen. Leider haben wir es mit unseren Kameras nicht geschafft dieses tolle Bild der südlichen Hemisphäre einzufangen, aber allein dafür hat sich die Fahrt hierhin definitiv gelohnt !