Da wir bei unserer Ankunft nur wenig Zeit dafür hatten, entschlossen wir
uns heute der Hauptstadt von Tahiti – Papeete – einen längeren Besuch
abzustatten. Nachdem wir unseren Hügel durch trampen mit einer leicht
verwahrlosten Englischlehrerin hinabgeleitet wurden, machen wir uns auf das
Experiment örtlicher Nahverkehr gefasst. Öffentlicher Nahverkehr ist
gewissermaßen eine Übertreibung, denn es gibt auf Tahiti nur eine Hauptstraße. Da
nur selten richtige Bushaltestellen vorhanden sind, winkt man einfach, wenn der
Bus am Horizont erscheint. Abfahrtspläne gibt es auch nicht, dafür aber Betriebszeiten
von 6-16 Uhr. Das sollte man im Hinterkopf behalten, denn Papeete ist 20 km von
unserer Unterkunft entfernt und gehen möchte man diese Strecke ganz Gewiss
nicht. Wir sind überrascht, wie gut dann doch alles funktioniert und landen
eine halbe Stunde später am Ort der Begierde.
| Tahiti bei Regen - mit den Wolken in den Bergen wirkt es ein wenig wie im Urwald |
Zunächst wandern wir zu dem bekannten Markt der Stadt, auf dem man allerlei
Lebensmittel aber Kleidung und Schmuck kaufen kann. Hier sind besonders die
Perlen eine häufig verwendetes Schmuckmittel, da die Perlenzucht bei vielen
Familien hier traditionell weit verbreitet ist. Auch Kerstin kann für kleines
Geld ein tolles Armband mit zwei schwarzen Perlen als Souvenir ergattern.
| Der Marktplatz von Papeete - Essen, Kleidung und Perlen, Perlen, Perlen |
| Pearls are the girls best friend - Kerstins neues Souvenir |
Micha erlebte derweilen auch eine einzigartige Erfahrung. Das folgende Szenario
spielte sich in einem Tattoo Studio ab, als Micha die zahlreichen Fotos von
verschiedenen sehr kunstvollen Tätowierungen betrachtete. Prompt stand auch
schon ein Mitarbeiter neben ihm, der ihm eine halbseitige Ganzkörpertätowierung
anbot, inklusive eine malerische Verzierung seiner heiligen Glocken – liebevoll
auch „le Sack“ genannt. Ob er es gemacht hat? Mal im Ernst, wer kann so einem
Angebot schon widerstehen?!
Bei unserem weiteren Bummel durch die Stadt müssen wir leider feststellen,
dass die Perlen, die in Massen hier verkauft werden, dass Einzige ist, was
dieser Stadt überhaupt Glanz verleiht. Die Straßen wirken eher trostlos und verwahrlost…
ein ganz anders Bild, als man in den Hochglanzmagazinen vermittelt bekommt. Wenn
jemand also wirklich seine Hochzeitsreise hier verbringen möchte – bitte All-inclusive,
damit man die Traumwelt nicht verlassen muss!
| Die Straßen von Papeete - Südseezauber sieht anders aus ! |
Etwas geschockt von dieser
Tatsache, begeben wir uns dann auf den Heimweg. Zum krönenden Abschluss, steigen
wir nicht nur zwei Bushaltestellen zu früh aus, sondern werden in einem
Regenguss auch noch mal ordentlich von Petrus beglückt. Das reicht uns als Input für
heute und nach einer heißen Dusche verschwinden wir deshalb im Bett.
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